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Defining the Gap: Datenerhebung zu Menschenhandel und Ausbeutung in Deutschland - der zivilgsellschaftliche Ansatz des KOK

Zum gestrigen europäischen Tag gegen Menschenhandel veröffentlicht der bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel - KOK e.V. seinen ersten Bericht zur Datenerhebung im Themenfeld Menschenhandel in Deutschland. Vorgestellt wird ein partizipativer, zivilgesellschaftlicher Ansatz der Datenerhebung, der den Fokus auf die soziale und rechtliche Lage der Betroffenen von Menschenhandel und Ausbeutung legt.

Bereits seit 2012 befasst sich der KOK e.V. intensiv mit den Themen Datenerhebung zu und Datenschutz für Betroffene von Menschenhandel. Vor dem Hintergrund internationaler Empfehlungen sowie dem Anliegen, die zivilgesellschaftliche Arbeit mit Betroffenen von Menschenhandel zu dokumentieren als auch mit dem Anspruch, die Wahrung ihrer Rechte zu stärken, entwickelte der KOK e.V. ein Tool zur Erhebung von Daten zu Menschenhandelsfällen seiner Mitgliedsorganisationen. Ziel ist die Bewertung der Maßnahmen gegen Menschenhandel und zum Schutz der Betroffenen aus menschenrechtlicher Perspektive. Die damit einhergehenden Herausforderungen und zivilgesellschaftlichen Blickwinkel werden in dem Bericht Defining the Gap: Datenerhebung zu Menschenhandel und Ausbeutung in Deutschland - der zivilgesellschaftliche Ansatz des KOK vorgestellt.

„Das Datentool ermöglicht den spezialisierten Fachberatungsstellen für Betroffene von Menschenhandel zum einen den menschenrechtlichen Ansatz der Zivilgesellschaft zu stärken und zum anderen das oft ungesehene Leistungsspektrum der Arbeit in den Fachberatungsstellen für Betroffene sichtbarer zu machen“, sagt KOK e.V. Vorstandsfrau Claudia Robbe von der Fachberatungsstelle FIZ in Stuttgart.

Obgleich die Europaratskonvention gegen Menschenhandel und die EU-Richtlinie die Datenerfassung zur Beurteilung der Durchsetzung der Rechte Betroffener von Menschenhandel erfordern, gibt es bislang keine entsprechenden Umsetzungsschritte. Das einmal jährlich erscheinende Bundeslagebild Menschenhandel des Bundeskriminalamtes (BKA) ist die einzige deutschlandweite statistische Erfassung von Menschenhandelsfällen. Erfasst werden abgeschlossene Ermittlungsverfahren zu Menschenhandel und Ausbeutung. Der von nun an aus den Ergebnissen des Datentools jährlich verfasste Bericht des KOK soll hierzu eine Ergänzung aus zivilgesellschaftlicher Perspektive geben. 

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